Dies ist die in HTML exportierte Version eines Chaos-Seminar-Vortrags, (c) 2000 Markus Schaber.

Accessible Design

Oder: Wie bring ich es für alle rüber...

Markus Schaber CCC Ulm


Wer, wie, warum?

Markus Schaber, Informatikstudent

CCC = Chaos Computer Club, ErfA-Kreis Ulm,http://www.ulm.ccc.de/Montag, 19:30 Uhr, Cafe Einstein (Uni)

Chaos-Seminar

Chaos-Seminar


Inhaltsübersicht

Beeinträchtigungen

Gründe für zugänglicheres Design

Methoden

ZIB-Projekt

Web-Design

Beispiele für WWW-Seiten


Einstimmung

"Ich glaube, daß dieses Erlebnis, bei Regen eine Tür zu seinem Garten zu öffnen, mit dem vergleichbar sein muß, was ein Sehender empfindet, wenn er morgens die Vorhänge aufzieht und die Welt draußen sieht [...]. Der Regen enthüllt mir mit einem Male die ganze Fülle einer Situation, und die nicht bloß erinnert, nicht antizipiert, sondern gegenwärtig und jetzt. Der Regen öffnet mir die Welt nach vorn und zeigt mir die tatsächlichen Beziehungen eines Teils der Welt zu einem anderen. Wenn es im Zimmer regnen könnte, so würde mir das helfen zu verstehen, wo die Dinge in diesem sind, würde mir ein Gefühl dafür vermitteln, daß ich in diesem Zimmer bin und nicht nur auf einem Stuhl sitze."

John Hull


Andere Wahrnehmung

155000 Blinde, 500 000 stark Sehbehinderte

Ältere oder kranke Menschen

»exotisches Equipment«

Älteres Equipment

langsame Leitung

Sicherheitsbedenken

Und vieles andere mehr...


Behinderung von Außen

»Wir sind nicht behindert, wir werden behindert«

Sehr häufig unabsichtlich und unnötig

»Neue Medien« noch »zu neu«

Sensibilisierung und Überlegung notwendig


Accessible Design

Accessible Design bedeutet:

Unnötige Hürden abbauen

Zugang uneingeschränkt gestalten

Ausgrenzung vermeiden

Gegenteil von Zugangsschutz

Keine Nachteile für »Standardzielgruppe«

Keine Pflicht zum Verzicht


Prinzipiell vermeidbare Behinderungen

Liegen nicht im Medium begründet

Oft mit wenig Aufwand vermeidbar


Beispiel: Kleingedrucktes

Kleine, hellgraue, eng gedrängte Schrift

Lesen in Wirklichkeit unerwünscht


Beispiel: schlechte Webseiten

Oft vermeidbare Beeinträchtigungen:

Lange Ladezeiten, große Datenmengen

Navigation rein grafisch

»Radio-Aktive« Inhalte / Plugins

Übertriebenes Ziehen aller Register


Beispiel: Fernseh-Untertitel

Farbfernsehsystem eigentlich abwärtskompatibel

Aber: Gefahr lauert in Farbkombinationen!


Prinzipiell unvermeidbare Behinderungen

Durch das Funktionsprinzip des Mediums bedingt

Ersatzwege müssen gefunden werden


Beispiel: Blinde am Computer

Pixel-Barriere

Maus-Barriere

Grafik-Barriere


Beispiel: TV-Nachrichten für Schwerhörige und Taube

Hauptinhalt durch Sprecher.

Abhilfe durch:

Videotext-Untertitel

Gebärdendolmetscher


Beispiel: Zeitung für Blinde

Vorlesegeräte

Blindenschriftausgaben

Vertrieb in elektronischer Form


Gründe für zugängliches Design

Rechtsvorschriften

Öffentliche / staatliche Institutionen

Kommerzielle Anbieter

Private Anbieter


Wege zur Zugänglichkeit

Sinnvolle und umsichtige Gestaltung und technische Verwirklichung

»Graceful Degradation«

Anbieten von Alternativen

Hilfsmittel für Empfänger



Aber: Vollkommener Ausgleich oft nicht möglich.


ZIB-Projekt

»Zugang zumInternet fürBlinde und Sehgeschädigte«



Basiert auf »Hearcons«

Direkte Umsetzung grafischer Oberflächen problematisch


ZIB - Probleme

Akustische Umsetzung von Positionen

Trennung der Geräuschquellen

Strukturelemente

Semantik der Geräusche



Eigene Schnittstelle: SPUI-B


ZIB - Arbeitsplan

Erweiterung von Web-Browsern

Ausgabe über Lautsprecher

Untersuchung der Geräuschauswahl

Untersuchung der Interaktionstechniken

Referenzmodell Webbrowser

Benutzeroberfläche entwickeln

Vermarktungsstrategie


Hilfsmittel: Braille-Zeilen und Screenreader

Bieten bekannte Blindenschrift

Teuer, Zuverlässigkeitsprobleme

Hardware-Lösungen: Nur ISA-Textmodus

Software-Lösungen: Tricks für Grafik



Sprachausgabe preisgünstige Alternative


Hilfsmittel: BLINUX / Lynx

Viele Anwendungen für DOS-Sackgasse

Linux bietet Unix-Textkonsole und ist kostengünstig

Lynx bietet spezielle Erweiterungen

Weitere Softwareanpassungen verfügbar

Ziel: Linux-Distribution für Blinde


Erstellung von Web-Seiten

Bilder mit Text-Alternativen

Frames: alternative Navigation

JavaScript/Java/Plugins

Struktur und Semantik statt Layout

Links Trennen


Erstellung von Web-Seiten 2

Für die Zukunft: CSS

Hilfsmittel: »Lynx-Test«

Hilfsmittel: Bobby

WAI - Richtlinien

Web Access Project

Die goldenen Regeln für schlechtes HTML


Beurteilung einiger Webseiten:

Beispielhaft

Nur einige Aspekte herausgegriffen


Beurteilung einiger Webseiten:Universität Ulm

Feste Breite der Tabelle

Trennbalken sind GIF-Dateien

English Version?


Beurteilung einiger Webseiten:Haralds Heimseite

Bestes Beispiel für »Zuviel des Guten«

Kleinere Darstellungsprobleme

Blinkende Absätze

Fehlend:

alt-Text bei Images

Alternative Links für Server-Side Image Maps


Beurteilung einiger Webseiten:Frank Lachmanns Homepage

Zeigt die Notwendigkeit einer guten Farbwahl

Seltsamer Satzbau

Bobby-Test findet keine Fehler!


Beurteilung einiger Webseiten:Taubenschlag

Einige Alt-Tags fehlen

JavaScript-Ticker


Beurteilung einiger Webseiten:www.ulm.ccc.de

Nutzt CSS und Alt-Tags

Bobby-Test bestanden


Beurteilung einiger Webseiten:ICQ

Image mit leerem Alt-Tag

Seite total überfrachtet

Zu kleine Schrift

69k HTML, 57 Bilder mit 50k insgesamt

Ladezeit: ca 60 Sekunden


Beurteilung einiger Webseiten:www.scall.de

»kaputte« Refresh-URL ins Leere

Pixelgenaues Layout

Text als Grafik

Lange Ladezeit

Keine Frame-Titel

Benötigt zwingend JavaScript

JavaScript erzeugt ungültiges HTML


Fazit:

Oft wenig Aufwand, wenn von vornherein geplant

Sensibilisierung und Ausbildung notwendig

Keine Pflicht zum Verzicht


The End