Gedicht

Kurz nach Mittag - 21 Uhr
Schau ich auf den Wecker nur.
Denke, es wird nun doch bald Nacht,
Schnell noch ein Gedicht gemacht.

Wie soll ich es nur beginnen
Die schönsten Gedanken zerrinen
In lauter formlose Teile
Ich denke und bin sehr in Eile.

Die Hausaufgabe soll schnell fertig sein
5 Stunden Sitzen seh ich nicht ein!
Ich denke und denke an sehr viel,
An des Menschen Sorgen, zum Beispiel.

Über die Sorgen von Gestern
Tratschen auch die Schwestern,
Und können doch nur Lästern.

Über die Sorgen von Heute
Jammern die Leute
Wie ne kläffende Meute.

Wer dagegen an die Sorgen von Morgen denkt,
hat sich für die das Gehirn verrenkt,
Und auch ich hab jetzt falsch gedenkt,
Hab meine Gedanken auf einen Weg gelenkt,

Der nie kein Ende nicht findet -
Das ist nicht ganz unbegründet.
Doch jetzt wird mir bang-
Das Gedicht wird zu lang.

In den Gedanken erste Lücken klaffen,
Werd ich's wohl jemals schaffen,
Was ich noch schaffen muß,
Nämlich an g'scheiten Schluß?

Drum an den Lehrer ein paar Grüß',
Und ein GAAANZ nettes Tschüß!
Ich will die Uhr nicht danach richten,
Doch konnt' ich's in dreißig Minuten dichten.
In dieser Zeit macht' ich dieses Gedicht,
Wo 'ne Schnecke circa ewig weit kriecht.

Und die Moral von der Geschicht:
Lange Gedichte schreibt man nicht (???),
Sonst knacksen einem nur noch die Hände -
Ende!


Inhaltsverzeichnis · Last Update: 27.4. 98 · © 1998 Markus Schaber